Edmund Burke gilt als Stammvater des modernen Konservatismus, sein Werk Reflections on the Revolution in France, and on the Proceeding in Certain Societies in London Relative to that Event (1790) als dessen Geburtsurkunde. Passenderweise wird Tom Paines Rights of Man (1791/92) dem als eigentliches ,,Manifest der britischen Arbeiterbewegung" gegenübergestellt. Damit sind die Antipoden der heftigen inneren Kämpfe im Großbritannien zur Zeit der Frz.Revolution zwar unter politisch-literarischem Aspekt genannt, zum Verständnis der Geschichte und ihrer -bis heute wirkungsmächtigen- Bedeutung trägt dies aber wenig bei, auch wenn die Feststellung der Niederlage der Radikalen addiert wird. Vielmehr erscheint es nötig, über das Schauspiel des Ringens zweier politischer Ideen hinaus die historischen Voraussetzungen, die materiellen Bedingungen und den größeren Zusammenhang mit in den Blick zu nehmen, um einen konkreten Begriff von der Bedeutung des Burkeschen Beitrags in den innenpolitischen Auseinandersetzungen Englands und -zeitlich wie räumlich- weit darüber hinaus zu gewinnen. Die vorliegende Arbeit schlägt vor, Burkes eigentliche Leistung weniger in der gleichsam literarischen Formulierung einer zur revolutionären Herausforderung alternativen Herrschaftsphilosophie zu sehen, als vielmehr in der politischen Orientierung des (Whig-) Liberalismus auf einen modernen bürgerlichen Konservatismus, dessen integrative Potenz ihm eine in vieler Hinsicht erstaunliche soziale und kulturelle Hegemonie erobern sollte. weiter
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Nach Glasnost und der Auflösung des Sowjet-Systems im modernen Weltsystem, das seit dem 16. Jahrhundert ein europäisches ist und spätestens im 19. Jahrhundert ein kapitalistisches wurde, läßt sich auf politisch-ökonomische Weise die westliche Feindbildproduktion von dorther kaum noch befruchten. Es ist daher nicht erstaunlich, daß ein religiös-kultureller Weg beschritten wird, auf dem "der Orient", "der Araber" und "der Islam" wieder ins Visier geraten, womit Fragen nach der europäischen, d.i. westlichen Wahrnehmung dieses "Orients" auch in geschichtlicher Perspektive aktueller kaum sein könnten. Im Folgenden soll die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts am Beispiel Edward Gibbons daraufhin untersucht werden, wodurch diese Wahrnehmung in der Periode der Aufklärung spezifisch gekennzeichnet war, wobei die Frage nach der Besonderheit des Beitrags Gibbons zum abendländischen Arabienbild den roten Faden liefert auf dem Gang durch den verwirrenden Komplex vielfältiger und widersprüchlicher Zusammenhänge, den allerdings fast jedes größere historische Thema aufwirft. weiter
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Es geht um Nietzsche, um seinen Übermenschen, um dessen spätere Rezeption und um bestimmte Besonderheiten in der Perspektive auf 1914. Konzeptionell ist die Arbeit der erste Teil eines weiterreichenden Projekts, nämlich einer Untersuchung seiner Transformation im Stahlbad des Weltkriegs. Unüberhörbar klingt hier bereits Ernst Jüngers (und anderer) Modulation des Übermenschen im Rahmen eines neuen frontsoldatischen Heroismus an, und von dort aus kommt selbstredend auch die faschistische Konzeption des neuen Menschen aus der modernen Kriegserfahrung in den Blick. Ganz im Sinne Hans-Harald Müllers wird "Weltkrieg" somit inklusive des Nachkriegs verstanden, also bis zur relativen Stabilisierung der Weimarer Republik 1923, mit Ausblick auf das Dritte Reich, das Arthur Moeller van den Bruck eben 1923 schon im Titel seines programmatischen Buches zur Konservativen Revolution führte. Allerdings ist zuvor eine gründliche Betrachtung des Ausgangsmaterials nötig, zu dem neben Nietzsche selbst, dessen Übermenschen und seiner Bedeutung im Gesamtkonzept auch der zeitnahe Kontext, d.h. die ganze Vorkriegsphase zu rechnen ist. Die Produktion des Übermenschen durch Nietzsche erscheint bei genauerem Hinsehen schon als nicht unkompliziert und vor dem Hintergrund mannigfacher Vernebelungen als daher aus seiner inhaltlichen Basis primär klärungsbedürftig. Seine Rezeption wiederum erweist sich als derart vielgestaltig, daß der Rahmen einer Hausarbeit bereits mit Kriegsbeginn 1914 ausgefüllt ist. Das bedeutet, daß die ursprünglich schon hier geplante Untersuchung des Modernisierungsprozesses des Übermenschen vom Krieger der Vorzeit zum eisernen Frontsoldaten aus der konkreten Weltkriegserfahrung zunächst unterbleiben muß; ebenso die Spezifik einer stark, aber nicht ausschließlich mit Jünger verknüpften Rezeptionslinie und deren Verhältnis zur faschistischen Rezeption und damit auch die Diskussion der zugespitzten These, daß die frontsoldatische und die faschistische Ausgestaltung von Nietzsches Übermenschen weder Mißverständnis noch Mißbrauch, sondern ein im jeweiligen Kontext adäquates Update darstellen. weiter
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The British colonialism´s history alone is a very complex problem even in the territorial and temporal enclosure here (Doab, 19th century), moreover while being connected to the question of agro-social transformation. The difficulties then multiply by taking into consideration a pastoral group. Receivable informations on Gujars are not only seldom (if not mainly their warlike contribution to the `mutiny´ is considered) and widespread, they are also inconsistent and refractory to simple ranging and judging (what is valid for Indian society in general). Both bases in a euro-centric framed source material and investigation: So it is clear, that an agro-exploiting orientated colonialism would not leave too much statistics or balances regarding cattle-breeders´ activities. Likewise reduced, conventional research notices the complex and heterogeneous social structure of a because of its pastoral character anyhow marginally recognized culture, what could be easily exemplified along the until now not cleared question, whether the Gujars are a tribe or a caste. weiter
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Im Zentrum der vorliegenden Arbeit steht der Wissenschaftsbegriff des William von Ockham, dessen Eigenart anhand des Vorworts seines Kommentars zur AristoteIischen Physik dargelegt werden soll. Um diese richtig würdigen zu können, muß der historische Kontext, aus dem heraus er entwickelt wurde, berücksichtigt werden, auch wo das den philosophischen Horizont überschreitet. Nach diesem ersten Schritt kann in Abschnitt 2 Ockhams Wissenschaftsbegriff im Einzelnen untersucht werden, nicht ohne auch hier im Licht bzw. Gegenlicht von Paralleltexten Ockhams, kontrastierenden Meinungen seiner Zeit und der aristotelischen Textgrundlage selbst deutlicher konturiert zu werden. Nebenbei werden sich dort gängige Verkürzungen wie das Bild einer nur kopierenden Aristoteles-Rezeption des Mittelalters oder jene von ,Ockham's Razor' und ,Nominalismus' als Sinnbilder seines Werkes in stärker differenzierter Gestalt zeigen. Damit wird eine abschließende Verortung von Ockhams Wissenschaftsbegriff und dessen Eigenart zwischen Tradition und Moderne in philosophiegeschichtlicher wie inhaltlicher Hinsicht möglich - die hoffentlich auch das eigentümliche Zusammenspiel einer weit vorausweisenden modernen Epistemologie, eines gleichfalls radikalen politischen Reformismus und einer ultra-konservativen Theologie, nahe einer glaubensabsolutistischen Neufassung des altpatristischen CREDO QUIA ABSURDUM besser verständlich macht.
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Die vorliegende Arbeit
versucht, am Beispiel Richard Rortys den pragmatistischen Beitrag zur gegenwärtigen
Kritik und Diskussion der Erkenntnistheorie zu umreißen, ihn seinerseits in
seinem entstehungsgeschichtlichen Kontext zu beleuchten und zu einer kritischen
Würdigung zu kommen. Zunächst wird jener Beitrag ausführlich am Beispiel
Rortys v.a. anhand seines Spiegels der Natur dargestellt. Dann erfolgt
ein Rückblick auf die historische Formation des philosophischen Pragmatismus.
In einem dritten Schritt wird dessen Durchbruch ab den 20er Jahren dieses
Jahrhunderts im umfassenden Zusammenhang untersucht. Ein abschließender Teil
widmet sich wieder der Nachkriegszeit und somit der Kritik des pragmatistischen
Beitrags, wornit auch der Kreis zu Rorty wieder geschlossen ist.
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